UNESCO-Welterbe: Luthergedenkstätten

Schauplätze einer Zeitenwende – die Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt

Kein anderes Land ist so eng mit der Reformation und dem Leben und Wirken Martin Luthers verbunden wie Sachsen-Anhalt. Authentische Schauplätze in der Lutherstadt Eisleben, dem Geburts- und Sterbeort Luthers, in Mansfeld, wo der Reformator aufwuchs, und in der Lutherstadt Wittenberg, in der er mit seiner Familie die meisten Jahre seines Lebens verbracht hat, lassen die Reformationsgeschichte und die Lebenswelt Luthers lebendig werden (www.martinluther.de).

Ausstellungen im Geburts- und Sterbehaus in Eisleben erzählen von den ersten und letzten Lebenswochen Luthers, das Elternhaus und das angeschlossene Museum in Mansfeld gewähren Einblicke in das Leben seiner Herkunftsfamilie, und im Lutherhaus in Wittenberg lässt sich in einer Dauerausstellung und verschiedenen Sonderausstellungen nachvollziehen, wie Luthers Hauptwirkungsstätte zum Ausgangspunkt einer Bewegung wurde, die die Welt für immer veränderte und unsere moderne Gesellschaft stark und nachhaltig geprägt hat. An das Portal der Wittenberger Schlosskirche soll Luther am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen gegen den Missbrauch des Ablasshandels geschlagen haben, die heute in der Originalsprache, Latein, nachzulesen sind.

Um an die weltgeschichtliche Dimension der Reformation zu erinnern, hat die UNESCO 1996 die Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg als Kulturerbe der Menschheit anerkannt. Insgesamt sechs Stätten wurden in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen: Luthers Geburts- und Sterbehaus in Eisleben, in Wittenberg das Lutherhaus, das Haus seines Mitstreiters Philipp Melanchthon, Luthers Predigtkirche, die Stadtkirche St. Marien und die Schlosskirche.

Die Stiftung Luthergedenkstätten, die für die Erhaltung und Pflege sowie für die Vermittlung der Reformationsgeschichte zuständig ist, bietet über öffentliche Führungen und Veranstaltungen vielfältige Zugänge zur Lebenswelt der Reformatoren (www.martinluther.de/de/b2b). Ein umfangreiches Bildungsangebot führt auch Kinder und Jugendliche an die Geschichte heran (www.martinluther.de/de/kulturelle-bildung). Besonders hervorzuheben sind hier zwei Mitmachausstellungen: die Ausstellung „Der Mönch war’s!“, die die jungen Leute zu einer spannungsreichen Zeitreise ins spätmittelalterliche Wittenberg einlädt und die Ausstellung „Raus mit der Sprache!“, die Luthers und unsere heutige Sprache direkt erfahrbar macht – experimentell, interaktiv und spielerisch. Diese und die anderen erlebnisorientierten Programme und Aktionen machen deutlich, wie erstaunlich nah uns oft die ferne Zeit ist.



Weitere spannende Informationen rund um das Leben des Reformators Martin Luther, seine Weggefährten und natürlich zu den Wirkungsstätten seines spannenden Lebens gibt es unter www.luther-erleben.de.