Franckesche Stiftungen

Schulstadt mit reformatorischen Ideen

Bildung, die die individuellen Ansprüche jedes Kindes berücksichtigt. Bildung, die Lernen unabhängig von sozialen Schichten ermöglicht. Bildung, die praxisnahes Lernen fördert. Moderne Ideen, die August Hermann Francke schon um 1700 verwirklichte.

Und zwar in den eigens dafür errichteten Franckeschen Stiftungen zu Halle. Zwischen 1698 und 1748 ließ August Hermann Francke seine Schulstadt mit dem weltberühmten Waisenhaus errichten, um seine an Luthers Reformation anknüpfenden Ideen umzusetzen. Für die Frühe Neuzeit waren nicht nur seine pädagogischen Konzepte sondern auch die Architektur der Franckeschen Stiftungen einzigartig und zukunftsweisend.

Noch heute fühlen sich Besucher der Franckeschen Stiftungen in eine vergangene Zeit zurückversetzt. Die historischen Gebäude, darunter auch das "Lange Haus" als längstes Fachwerkhaus Europas, vermitteln Besuchern den Eindruck, sich in einer eigenen Stadt in der Stadt, einem eigenen Kosmos, zu befinden. Die im Haupthaus untergebrachte Kunst- und Naturalienkammer ist eine wahre Wunderkammer. Kann man doch kleine und große wundersame Dinge aus aller Welt entdecken, die die Menschen zu Franckes Zeit wohl sehr beeindruckt haben. In der historischen Bibliothek der Franckeschen Stiftungen, wenn der Dielenboden unter den Füßen knarrt, die Schatten der Bäume im Lindenhof auf den Bücherrücken tanzen und einem der Geruch von 300 Jahre alten Büchern in die Nase steigt, geht jedem Bücherfreund das Herz auf.

So einzigartig die Bauwerke und Ausstellungen der Franckeschen Stiftungen aber auch sein mögen, das beeindruckendste an ihnen ist, dass Sie bis heute lebendig sind. Denn bis heute beherbergen Sie mehrere Schulen, einen Kindergarten sowie ein Seniorenpflegeheim. Und so füllen in den Pausenzeiten Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen das historische Pflaster um das Francke-Denkmal, das den Stifter mit zwei Waisenkindern darstellt.

Mehr Informationen zu den Franckeschen Stiftungen erhalten Sie auf der Internetseite der Stadt Halle (Saale) und unter www.francke-halle.de.

Die Franckeschen Stiftungen in Zahlen und... Superlativen!

Das Gelände der Franckeschen Stiftungen umfasst 16 Hektar, besteht aus mehreren Gebäuden und beherbergt unter anderem das längste Fachwerkhaus Europas mit einer Länge von 110 Metern.

Eine Einrichtung der Franckeschen Stiftungen ist das Cansteinsche Bibelkabinett, die älteste Bibelanstalt der Welt, in der zwischen 1712 und 1934 mehr als acht Millionen Bibeln in vielen Sprachen der Welt gedruckt wurden.

In den Franckeschen Stiftungen findet man den ältesten erhaltenen profanen Bibliotheksbau Deutschlands, mit dessen Bau 1726 begonnen wurde.

Die Franckeschen Stiftungen sind Heimstatt des ältesten weltlichen Knabenchores in Deutschland, dem Stadtsingechor.

Das Gebäude des ältesten Kinderkrankenhauses in Deutschland, 1721 errichtet, ist ebenfalls Teil der Stiftungen.


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