Ausflugstipp: FigurenSpielSammlung Mitteldeutschland

Seit 2012 ist Magdeburg um eine Attraktion reicher. Denn damals eröffnete am Magdeburger Puppentheater in einem denkmalgeschützten, sogenannten Rayonhaus, die größte öffentliche Figurenspielsammlung Mitteldeutschlands. Auf drei Etagen und insgesamt mehr als 650 Quadratmetern werden den Besuchern die Geschichte und Entwicklung des Puppenspiels von den Anfängen um 1500 v. Chr. bis in die heutige Zeit vorgestellt.

Dabei beginnt die Geschichte mit der Rekonstruktion des Figurentheaters im Altertum und im Mittelalter, bevor sich die Ausstellung mit der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs befasst. Im 18. und 19. Jahrhundert galten Handpuppen und Marionetten gleichsam als Massenmedien, im 20. Jahrhundert kam der künstlerische Aufbruch, aber mit dem Nationalsozialismus auch Gleichschaltung und Instrumentalisierung. Danach befasst sich die Ausstellung auch mit der Rolle des Puppentheaters im Wiederaufbau und der DDR, bevor es an die Vorstellung der Geschichte des Magdeburger Puppentheaters geht.

Informationen

„FigurenSpielSammlung Mitteldeutschland“

Warschauer Straße 25
39104 Magdeburg

Öffnungszeiten:
Freitag bis Sonntag, 11 bis 17 Uhr

Eintrittskarten:
Erwachsene 5 Euro, Kinder 3 Euro
Audioguide 2 Euro

Weitere Informationen:
Website zur FigurenSpielSammlung

Anreisehinweis:
Aufgrund von Bauarbeiten raten wir zur Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Haltestellen Porsestraße bzw. Warschauer Straße oder zum S-Bahnhof Magdeburg-Buckau.

Anschaulich wird die Entwicklung durch die mehr als 1200 Puppen, Objekte und Gestalten, die den Kern der Sammlung ausmachen. Neben Führungen steht den Besuchern auch ein Audioguide zur Verfügung, der in rund 90 Minuten die Höhepunkte der Sammlung vorstellt – und das in deutscher, englischer, französischer und russischer Sprache.

In der villa p., wie das Rayonhaus genannt wird, finden auch zahlreiche theaterpädagogische Veranstaltungen statt, dazu Workshops und Weiterbildungen, etwa auf dem Gebiet des Figurenbaus und -spiels. Möglich wurde die Einrichtung durch breites bürgerschaftliches Engagement, aber auch die Unterstützung der Stadt Magdeburg, dem Land Sachsen-Anhalt und der EU. Aber auch die Aktion „Puppen-Paten“ brachte mehrere zehntausend Euro zusammen. Dabei übernahmen etwa Ruder-Olympiasieger André Willms und Handballer Stefan Kretzschmar Patenschaften.

Regelmäßig finden in der FigurenSpielSammlung auch Sonderausstellungen statt. Ab dem 26. September wird sich die Ausstellung „die Puppe wird frühstücken“ – anlässlich des Bauhausjubiläums mit den Handpuppen befassen, die Paul Klee, einer der bedeutendsten Maler und Grafiker der Moderne, zwischen 1916 und 1925 für seinen Sohn Felix gefertigt hat. Neben der Vielschichtigkeit, dem Humor und der Kindlichkeit Klees wird sich die Sonderausstellung auch mit dessen Wirken am Bauhaus in Weimar und Dessau befassen.